Am 20.07.23 war am LMG Remseck kein gewöhnlicher Schultag sondern der Menschenrechtstag. An diesem Tag erarbeiten und lernen die Klassenstufen mit jeweils einem anderen Fach etwas zu unterschiedlichen Themengebieten rund um das Thema Menschenrechte und den passenden Schwerpunkten des Fachs.
Ein Teil der Zehntklässler hat sich mit dem Oberthema Wasser gemeinsam mit den Geographielehrern beschäftigt. Während in dem ersten Teil Präsentationen vorbereitet worden sind und in dem letzten Teil ein Planspiel durchgeführt wurde, stand als zweiter Programmpunkt etwas ganz Besonderes an.
Herr Marc Hinderer, der aktuell als Fachleitung für Soziale Hilfen bei der Caritas Ludwigsburg-Waiblingen arbeitet, hat uns einen Vortrag sowohl über Uganda und die Wasserversorgung allgemein, als auch seine persönlichen Erfahrungen, die er dort gemacht hat, gehalten. Herr Hinderer war seit 2010 mehrere Jahre in Uganda als Mitarbeiter der GIZ (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) tätig und hat dort mit lokalen Organisationen, wie z.B. dem Roten Kreuz Ugandas, zusammengearbeitet. Unter anderem hat er dort Aktionen für die Schülerinnen und Schüler, wie zum Beispiel einen Teamtag zum Thema Frieden organisiert und durchgeführt. Dabei stand – so wie es uns auch aus der Streitschlichtung bekannt ist – das Kommunikationstraining im Vordergrund. Dabei hat er auch an der Lösung von politischen oder anderen Konflikten mitgewirkt. Zudem hat die Ehefrau von Herrn Hinderer Wurzeln in Uganda und Ruanda und somit konnte er uns von alltägliche Dingen aus dem Leben in dem Land im Herzen Afrikas berichten.
Ein wichtiger Themenanteil für unseren Tag war die Sammlung von Regenwasser und die Beschaffung von Trinkwasser. Bei der Sammlung von Niederschlägen ist es leider nicht für alle ugandischen Einwohner möglich diesen zu sammeln und danach weiterzuverwenden, da viele nicht die finanziellen Mittel haben um sich ein Dach mit Regenrinne und Sammelkanister zu leisten. Außerdem konnten wir kennenlernen, wie die Menschen dort ihr Trinkwasser beschaffen. Hierzu müssen die Frauen und oft auch Kinder ab ca. neun Jahren Wege von teilweise fünf Kilometern zurücklegen. Dort füllen sie ihren Kanister, die sogenannten “Jerrycans” oder Eimer komplett auf. Wenn sie größere Geschwister haben, gehen sie in die Knie und ihre Geschwister platzieren das Behältnis mittig auf den Kopf. Um dies ein wenig erträglicher zu machen, befindet sich zwischen dem Kopf und dem Behälter ein dünnes zusammengerolltes Tuch. Die Behältnisse können häufig circa 20 Liter aufnehmen und sie müssen wieder bis zu fünf Kilometer zurück laufen. Temperaturen von meistens über 40 Grad machen diese Arbeit noch anstrengender. Herr Hinderer und unser betreuender Geographielehrer Herr Gogollok demonstrierten diesen Vorgang mit einem Kanister, der mit nur 5 Litern gefüllt war. Danach durften es Freiwillige selber einmal ausprobieren und wir stellten fest, dass es sehr schwierig ist den Kanister auf dem Kopf zu balancieren.
Herr Hinderer hat uns zum Schluss noch viele Fragen beantwortet. Alle hatten viel Spaß und konnten auch sehr viel Neues während den 90 Minuten lernen. Wir möchten uns ganz herzlich bei Herrn Hinderer für den interessanten Vortrag und Einblicke aus dem Leben in Uganda bedanken. Unser Dank gilt auch den Geographielehrern für die Organisation.
Bericht: Masha, Louisa und Karina (10a)
Fotos: C. Gogollok